Madeleine Delbrel - Gottes poetische Streetworkerin

Ein Abend mit Bischof Heiner Wilmer und Susanne Schwan

Diese Veranstaltung musste im August leider abgesagt werden, nun gibt es einen neuen Termin!

Zum 60. Todestag der französischen Sozialarbeiterin, Dichterin, Sozialistin und katholischen Mystikerin eine literarisch-spirituelle Spurensuche in Biografie, Briefen, Gedichten, Gedanken – gelesen und erzählt von Dr. Heiner Wilmer (Bischof von Hildesheim) und Susanne Schwan (Schauspielerin).
Wer ist Madeleine Delbrel? Als Sozialarbeiterin auf den Straßen des Pariser Arbeitervororts Ivry, als Freundin kommunistischer Widerstandskämpfer, als Dichterin prägte die Eisenbahner-Tochter das Leben ungezählter Menschen im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts. In ihrem Unabhängigkeitsdrang und in ihren Forderungen nach Neuerungen legte sie sich mit der Kirche an. Heute steht Delbrel auf der päpstlichen „Warteliste“ für eine Seligsprechung.
Geboren wurde Madeleine 1904 im südfranzösischen Mussidan. Zehn Jahre später begann der Erste Weltkrieg, der ihr Leben und Denken tief erschütterte. Mit 15 nannte sie sich Atheistin, mit 17 schrieb sie „Gott ist tot…“ Während ihres Pariser Kunst- und Philosophiestudiums verliebt sie sich in den Theologiestudenten Jean Maydieux. Doch er löst die Verlobung auf, um in den Dominikaner-Orden einzutreten. Delbrel hat diesen Bruch nie ganz verwunden. Sie setzt sich - zunächst als Therapie - intensiv mit dem Christentum auseinander, fand für sich eine eigene
Berufung im Gebet. Sie lässt sich zur Sozialarbeiterin ausbilden, bringt einen preisgekrönten Band Gedichte heraus und gründet mit einer Handvoll Freundinnen eine kleine christliche Sozialstation im kommunistisch und atheistisch geprägten Arbeitervorort Ivry. Im und nach dem Zweiten Weltkrieg leitet Madeleine den Aufbau von Fürsorgestationen, hilft Arbeitslosen, alleinerziehenden Müttern, unterstützt spanische Widerstandskämpfer und bildet neue Sozialarbeiterinnen aus. In Rom kämpft sie für die Reformbewegung der Arbeiterpriester - die der
Vatikan verbietet. Madeleine schreibt Essays und Meditationen, hört leidenschaftlich gern Chansons von Edith Piaf und sagt von sich: „Ich liebe es, zu tanzen, bis ich nicht mehr weiß, wo ich bin; ich liebe schnelle Autos und laute Musik…“. Und sie ist überzeugt: „Auf den Strassen der Welt verbirgt sich Gott.“ Madeleine Delbrel stirbt 1964 mit knapp 60 Jahren an plötzlichem
Herzversagen.
Zum 60. Todestag stellt Bischof Heiner Wilmer die Biografie der bedeutenden französischen Mystikerin vor, stellt ihre Gedanken in Verbindung zu seinen eigenen Erfahrungen auch als deutscher „Sozialbischof“ und erzählt von seinen eigenen Erlebnissen. Mit Sprecherin Susanne Schwan liest er im Dialog aus Delbrels Gedichten und Texten vor.
Sie alle sind eingeladen zu diesem besonderen Abend über die französische Mystikerin – gestaltet von unserem Bischof Heiner Wilmer und Frau Susanne Schwan. Die Lesung
beginnt um 18 Uhr in der Location „Wasserturm Losche“, in der Hafenstraße. Einlass ist ab 17h. Insgesamt stehen Plätze für 80 Personen zur Verfügung – von daher empfiehlt es
sich, rechtzeitig zu kommen. Am Ausgang wird um eine Spende gebeten.

Termin
02.02.2025, 18:00 Uhr
Ort
Wasserturm "Losche"
Hafenstraße 140
27576 Bremerhaven